L85 – genossenschaftlich wohnen

Wir sind ein selbstverwaltetes Hausprojekt in der Louisenstraße 85 in der Dresdner Neustadt.

Wir, das sind zehn Erwachsene und vier Kinder im Alter von 3 bis 53 Jahren und eine Katze. Wir wohnen zusammen in drei WGs mit offenen Türen. Wir kümmern uns um Haus und Garten, treffen alle Entscheidungen basisdemokratisch in regelmäßigen Vereinstreffen und verbringen viel Zeit miteinander: Wir machen Ausflüge, Urlaube, Spieleabende oder kochen zusammen. Die meisten von uns wohnen hier bereits seit vielen Jahren, manche sind hier geboren und aufgewachsen. Wir leben eine aktive Hausgemeinschaft und übernehmen kleinere Renovierungen in Eigenregie. Wir wollen noch lange zusammen wohnen als Hausgemeinschaft mitten in Dresden.

Was ist die L85

Bereits seit 1992 ist die L85 ein Hausprojekt – dauerhaft gemeinschaftlich bewohnt und vom Hausverein gepachtet. 1998 haben wir das Haus mit viel Eigenleistung saniert. Bis heute bewohnen und pflegen wir gemeinsam unser Haus – und das wollen wir auch weiterhin tun. Wir setzen uns dafür ein, dass die Neustadt ein kulturelles und vielfältiges Viertel bleibt, in dem man gut leben kann. Wir sind solidarisch mit anderen Mieter*innen im Viertel, die um ihre Wohnungen kämpfen. Alle im Haus sind gesellschaftlich aktiv. Wir engagieren uns für eine zukunftsfähige, solidarische und klimagerechte Stadt.

Wir wollen kaufen

Unser Hausprojekt ist über 30 Jahre alt. Seit vielen Jahren erleben wir eine Entwicklung im Stadtteil: Häuser werden verkauft, saniert und “entwickelt”. Die Mieten steigen kontinuierlich. Langfristig hier zur Miete zu bleiben, wird für uns kaum möglich sein. Um eine langfristige Perspektive im Stadtteil zu haben und um ein Zeichen gegen Verdrängung zu setzen möchten wir das Haus kaufen, Wir kaufen das Haus aber nicht allein, sondern gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft “Wohnen Gestalten Dresden” kurz WoGe. Durch den genossenschaftlichen Besitz entsteht kollektives Eigentum. Die Woge schreibt: „Niemandem gehören die Häuser, aber allen gehört die Genossenschaft.“ Ziel ist es, langfristig sicheren und bezahlbaren kollektiven Wohnraum zu schaffen.

Was ist die WoGe

Als Genossenschaft versteht sich die WoGe (Wohnen Gestalten Dresden) als Selbsthilfe von Mieter:innen für Mieter:innen. Sie kauft Häuser gemeinsam mit den darin wohnenden Mieter:innen oder begleitet Bauprojekte. Die WoGe Dresden setzt dabei auf solidarische Prinzipien und fördert die Selbstverwaltung der Mieter:innen in „ihrem“ Haus. Dabei strebt die WoGe inklusive Wohnprojekte an, will vielfältige Wohnformen fördern und setzt sich für eine nichtdiskriminierende Vergabe von Wohnraum ein. Wichtige Anliegen sind ökologisch orientiertes Bauen und Sanieren. Die Mitglieder der WoGe sind die Mieter:innen der Häuser und engagierte Personen. Gemeinsam finden sie sich in der Generalversammlung als basisdemokratischem beschlussfassendem Gremium zusammen. Zusätzlich gibt es investierende Mitglieder, die sich finanziell in die WoGe einbringen. Als Genossenschaft wird die WoGe vom Prüfverband darauf geprüft, dass die Genossenschaftsanteile und Darlehen der Mitglieder nicht gefährdet sind. Zudem bekommen alle Mitglieder den Jahresabschluss vorgestellt und können sich einbringen: Genossenschaften sind daher eine Rechtsform, die selten insolvent geht. Mehr findet Ihr hier auf der Webseite.

Wie läuft der Kauf mit der WoGe ab 

Die WoGe Dresden eG tritt mit uns gemeinsam in Verhandlungen mit der Besitzerin und der Bank und kauft das Haus. Die zu erbringenden Kosten für Kauf und Sanierung werden durch Eigenkapital und Bankkredite aufgebracht. Jedes Projekt (Haus) in der WoGe wird dabei als wirtschaftlich eigenständige Einheit betrachtet. Den Bankkredit schließt die Genossenschaft ab. Die Abzahlung der Raten des Kredites liegt beim jeweiligen Hausprojekt und deren Mieter:innen und erfolgt über die monatlich eingenommene Kaltmiete. Um diese bezahlbar zu halten und der Bank einen Eigenanteil nachzuweisen, braucht es Eigenkapital. Und klar ist: je höher der Eigenanteil ist, desto niedriger ist der (verhältnismäßig hochverzinste) Bankkredit.

Wir, die Hausgruppe stellen das Eigenkapital aus eigenem und eingeworbenem Geld in Form von Genossenschaftsanteilen und Nachrangdarlehen. Dabei setzt das Genossenschaftsprinzip auf Solidarität unter den Mieter:innen – wer mehr hat, bringt mehr ein. Für alle Nachbar:innen, Freund:innen, Familien, Kolleg:innen und für alle Genossenschaftsliebhaber:innen und solidarische Interessierte gibt es die Möglichkeit unseren Eigenanteil als investierende Mitglieder zu füttern: mit Einlagen in die WoGe Dresden eG und / oder mit der Vergabe von Nachrangdarlehen.

Wie kannst du uns unterstützen

Genossenschaftsanteile und Nachrangdarlehen durch Unterstützer:innen sind der Schlüssel für unseren Hauskauf. Wir brauchen möglichst viel Eigenkapital, um einen Bankkredit zu bekommen und diesen gleichzeitig möglichst niedrig zu halten. 

Los geht`s

Du willst uns unterstützen? Dann kontaktiere uns gerne persönlich oder per E-Mail: louise85@systemli.org

Im nächsten Schritt vereinbaren wir ein Gespräch, klären alle offenen Fragen und beraten ausführlich zu Mitgliedschaft, Verträgen und Rechtlichem.

Kontakt

louise85@systemli.org